Bergtour Sarotlahörner 2.192m |
Datum: | 27.09.2013 |
Region: | Vorarlberg, Rätikon |
Höhenmeter: | ca. 1.200m |
Tourengänger: | Christian, Gerhard und Gäbi |
Routenbeschreibung: | Von Tschapina am Vorabend bei durchwachsenen Wetterverhältnissen durch das Sarotlatal zur Sarottla Hütte. Weiter tags drauf ins Isatäli und zwischen Wildberg und Sarotlahörner steil über Geröll und Grasbänder zum Sattel. Weiter über den Grasgrat und den felsigen Gipfelaufbau zum Südlichen Sarotlahorn. Abstieg nordwestseitig und unterhalb des Mittleren Sarotlahorns querend zu den Fels- und Grasbändern. Über diese Richtung Nördlichem Sarotlahorn. Unmittelbar vor dem sichtbaren Gipfelkreuz machen wir dem Ganzen ein Ende, da es uns hier ohne Sicherungen doch zu heikel erschien. Abstieg über die steilen Grashänge nordwestseitig bis zu einem steilen Felsabbruch bei dem auch hier kein Weiterkommen möglich war. Daher wieder retour zum Fuß des Südlichen Sarotlahorns und über den Aufstieg wieder zurück zur Hütte und über den Satrotlaweg zum Ausgangspunkt. |
Angetroffene Verhältnisse: | Durchwegs Steilgelände in Gras und Fels, Kletterein im II. Grad, immer wieder loser, brüchiger Fels, mit dem Regen der Vortage noch heikler |
Tolle Stimmung auf der Sarotlahütte,
zu der wir uns am Freitag nach der Arbeit für einen geselligen Abend und eine Bergtour eintrafen
Gäbi und Andi, der Hüttenwirt der Sarotlahütte,
der uns neben Speis und Trank auch mit dem ein oder anderen Tip für die morgige Bergtour versorgte
Ein wenig verknittert vom Vorabend machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg...
...auf diese stolzen Zapfen, die Sarotlahörner
Mit dem Zwölferkopf und dem Schafgufel im Rücken gehts die ersten Meter gemütlich durchs Isatäli bergan
Unterhalb des Wildberges in der Bildmitte quert man in die von rechts herunterführende Rinne
Mühsam steigen wir die Schotterrinne empor
Oben angelangt versperren Felsen den weiteren Aufstieg
Nach kurzer Beratung verlassen wir die Rinne...
...und steigen über einen steilen Grashang in freier Routenwahl empor
Ohne irgendwelche Pfadspuren ist die Wegfindung nicht immer einfach...
...und auch das Gelände wir immer abschüssiger
Schlussendlich erreichen wir den Grat zwischen dem Wildberg und den Sarotlahörner
Das schmale Joch wird über die hier gut erkennbare linke bzw. östliche Steilgrasflanke erreicht
Vom Joch führt ein schmaler Grat hinüber zum südlichen und mittleren Sarotlahorn
Im Hintergrund der Wildberg und links davon die Brandner Mittagspitze
Spätestens jetzt wussten wir, was der Hüttenwirt mit ein wenig ausgesetzt und nicht bei Nässe meinte
Nachdem es nicht mehr allzu feucht war, wagten wir den Abstieg in den Einstieg zum südlichen Gipfel
Die klettertechnischen Schwierigkeiten hielten sich mit geschätztem II. Grad in Grenzen, sodass wir ohne Seil den Aufstieg wagten
Schwindelfrei sollte man jedoch schon sein, und auch nicht jedem Fels oder Stein sollte man zu sehr vertrauen
Über zwei ausgesetzte Aufschwünge gehts hinauf zum Gipfel
Christian und Gäbi auf den letzten Metern
Der erste Zapfen der Sarotlahörner wäre erreicht...
Es stellte sich jedoch bald als unmöglich heraus,
den mittleren und den kleinen nördlichsten Gipfel (mit GK) über den Grat zu erreichen...
...denn der Abstieg über diese senkrechte, äußerst brüchige Wand ist uns dann zu heikel
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, standen wir bereits
an dem in der AV-Karte angeführten Gipfel der Sarotlahörner (Karten hatten wir dummerweise wieder mal vergessen)
Die Aussicht ist jedenfalls prächtig, sie reicht übers Walgau bis hinein ins neblige Rheintal
Blick nach Süden über den schmalen Verbindungsgrat zum Wildberg
Nach kurzer Rast und Erneuerung des Gipfelsteinmännchens machen wir uns wieder auf den Weg hinab ins Joch
Wieder die beiden Wände hinab
Schön vorsichtig...
...denn ein Fehltritt hätte hier unerwünschte Folgen
Vom Joch steigen wir die nun die Westhänge hinab,
denn wir erhofften uns hier eine alternative und schnellere Abstiegsmöglichkeit zu finden
Großteils auch hier abschüssiges Gelände, welches ein sichers Gehen erfordert
Sieht nicht gut aus
Nach kurzer Beratung versuchen wir es weiter nördlich,
denn der direkte Weg hinab scheint durch ein Felsband versperrt zu sein
Auf dem weiteren Weg erblicken wir plötzlich doch noch ein Möglichkeit, zumindest den nördlichen Gipfel,
von uns wegen dem Gipfelkreuz als Hauptgipfel vermutet, doch noch zu erreichen
Über grasdurchsetztes aber begehbarem Gelände müsste man über die Scharte möglicherweise den Gipfel erreichen
Ein Entscheidung ist schnell getroffen, und so gehts nochmals empor
Über Grasbänder...
...und Fels gehts mühsam hinauf
Zu unserer Entäuschung war in der Scharte dann vorerst Schluss,
denn hier gabs kein Weiterkommen mehr (es sei denn, man beherrscht den VI.Grad free solo)
Noch gibt es Hoffnung, denn ein Stück unterhalb der Scharte zieht ein weiters Band hinauf
Oben angelangt dann auch hier die Ernüchterung...
...denn eine tiefe Scharte versperrt den weiteren Weg zum Gipfel
Zumindest bekommen wir das Gipfelkreuz in Sichtweite
Der Abstieg erfordert nochmals volle Konzentration
Die Enttäuschung war schnell verflogen, denn einen Gipfel hatten wir ja in der Tasche
Ziemlich steile Angelegenheit
Gerhard im Abstieg durch das besagte Band
Ein Bisschen Spass muss sein...
...aber auch die notwendige Ernsthaftigkeit, denn das Gelände verzeiht keine Fehler
Nun galt es das ursprüngliche Ziel einer geeigneten Abstiegsroute zu finden
Das sieht ja zumindest nicht schlecht aus, zumindest wenn es nach Christian und Gerhard geht
Aber nach ca. 200 Höhenmeter wird das Gelände immer umwegsamer...
...und zuguter Letzt ist dann auch hier Endstation, denn ein durchgängiges Felsband versperrt den Weiterweg nach unten
Mühsam quälen wir uns notgedrungener Maßen wieder den steilen Teifl hinauf und marschieren zurück zum Joch
Unglaublich, wie Gäbi trotz Knieproblemen den nochmaligen Auf- und weiteren Abstieg meistert
Endlich wieder auf dem Grat
...und nachdem die Wasservorräte bereits aufgebraucht sind,
gönnen wir uns am Joch eines von Gäbis Gipfelbierle
Beim Abstieg vom Joch ist ein letztes Mal die notwendige Konzentration gefragt
Das Gras ist mittlerweile gut aufgetrocknet und bietet guten Halt
Nachdem wir nach 8 Stunden Marsch, ohne größere Pause,
endlich absturzsicheres Gelände erreichen gönnen wir uns eine wohlverdiente Erfrischung
Ein letzter Blick zurück...
...und dann mit schnellem Schritt hinab zur Sarotlahütte
Dort endlich angelangt...
...stießen wir durstigen Kehlen mit Zitronenwasser und -radler auf die gelungene Bergtour an.
Schöne Grüße an Guntram und Konrad und Gratulation zur erfolgreichen Zimba-Besteigung