Bergtour Hochmaderer 2.823m, Stritkopf 2.745m |
Datum: | 30.08.2015 |
Region: | Vorarlberg - Silvretta |
Höhenmeter: | 1.500m |
Tourengänger: | Gerhard und Maureen |
Routenbeschreibung: | Vom Vermuntstausee zum Hochmaderer Joch und weiter zum Gipfel des Hochmaderers. Direkt vom Gipfel über ein steiles Schotterfeld hinab über P.2762 zum Alpilajöchli. Von dort in freier Routenwahl hinauf in z.T. leichter Kletterei auf den Stritkopf. Über den NW-Grat hinab zum Schafbodenjoch und über das Tschambreutal zur Bergstation Tromenier. Über die Europatreppe oder den Normalweg hinab nach Partennen. |
Angetroffene Verhältnisse: | Ab Hochmaderer unmarkiert durch brüchiges, einsames Gelände. Der NW-Grat vom Stritkopf über die Taschambreuspitze und Breitfielerberg zum Teil extrem ausgesetzt und brüchig. Ernsthafte Kletterei notwenig. NO-Grat vom Stritkopf zum Schafbodenjoch nur wenige Stellen ausgesetzt und Kletterei mäßig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit jedoch überall erforderlich. Europatreppe und Tromenierbahn wegen Baustelle gesperrt. |
Start beim Vermuntstausee unterhalb der Bieler Höhe.
Derzeit ensteht hier das zweitgrößte Pumpspeicherkraftwerk der Illwerke mit einem Investitionsvolumen von 500 Millionen Euro
Vom Parkplatz steigen wir abkürzend querfeldein den steilen Osthang hinauf Richtung Hochmadererjoch
Nach mühsamen Aufstieg erreichen wir den AV-Steig, welcher vom Kromertal herauf führt
Herrlicher Blick hinüber zur Kresperspitze und zur Silvrettahochalpenstrasse
Wir staunten nicht schlecht, dass auf knapp 2.200 Meter ein Altschneefeld den heurigen Rekordsommer überleben konnte
Der Klassiker aus der Höhle heraus darf nicht fehlen
Zahlreiche kleinere Wasserfälle zieren den Weg durch das Maderernatäli
Der Weg zum Hochmadererjoch ist ausreichend markiert und daher kaum zu verfehlen
Zahlreiche Schafe verbringen hier oben den Sommer
Beim Hochmadererjoch gönnten wir uns eine erste Pause,
denn die hohen Temperaturen ließen uns bereits zu Beginn anständig ins schwitzen kommen
Mit der Nördlichen Valgraggesspitze im Rücken geht es gemütlich weiter den markierten Steig über die Südwestflanke bergauf
Im Hintergrund präsentiert sich eindrucksvoll die Litzner-Seehörner-Gruppe,
welche zusammen mit dem Kromergrat den Talschluss des Kromertals bilden
Alpen-Gaensebluemchen findet man hier in allen Variationen
Weiter oben wirds immer felsiger, der Weg bleibt jedoch durchgehend einfach
Kurz unterhalb des Gipfels hat uns die Sonne wieder
Wer ein bißchen Kraxeln möchte, kann alternativ zum Normalweg
die vom Gipfel herabziehende Rinne für den Schlussaufstieg wählen
Nach gut zweieinhalb Stunden ist der Gipfel erreicht
Der Fernsicht ist heute fantastisch und reicht sogar bis zum schneebedecktem Tödi
Im Süden zeigen sich die Litzner-Seehorn-Gruppe, der Piz Linard und ganz schwach am Horizont die Berninagruppe
Vom Hochmaderer steigen wir über das steile Schotterfeld hinab Richtung Alpilajöchli.
Die unmarkierte Route führt über Punkt 2.762 im Verbindungsgrat zwischen Hochmaderer und Stritkopf
Schöne Fernsicht dank wolkenlosem Himmel
Maureen und plattiges, loses Schuttgelände werden wohl nie gute Freunde
Der Aufstieg auf den Stritkopf vom Joch über die Südwestwand sah nicht gerade verlockend aus
Es blieben uns jedoch nicht viel Alternativen übrig,
weshalb wir uns einen Weg durch den wenig attraktiven Schotterhaufen suchen mussten
Einen Schönheitspreis wird der Stritkopf wohl kaum gewinnen
Mit ein wenig Gespür ist der Aufstieg dann überraschend problemlos
Über den NW-Grat dann einfach zum Gipfel
Das zweite Ziel des heutigen Tages wäre erreicht
Blick zu unserem ersten Ziel der heutigen Tour
Über den NO-Grat versuchten wir nun über die Tschambreuspitze hinüber zum Breitfieler zu gelangen
Leider mussten wir jedoch unser Vorhaben abbrechen,
denn die Umgehung der Tschambreuspitze im Hintergrund über deren Rückseite war uns dann zu heikel
weshalb wir nach mehreren Versuchen den taktischen Rückzug antreten mussten
Alternativ versuchten wir deshalb den Abstieg über den NW-Grat des Stritkopfs
Die heiklen Stellen hielten sich hier in Grenzen und waren ohne Sicherung durchaus vertretbar
Wunderbare Gratwanderung, bei der Einsamkeit garantiert ist
Teilweise ist der Grat schön ausgesetzt
Vorsicht ist daher jedenfalls geboten
Ein bißchen Vegetation findet man dann doch hin und wieder
Über diesen steilen Schotterhang steigen wir vom NO-Grat hinab zum Schafbodenjoch
Das wäre auch geschafft und von nun bewegten wir uns wieder im sicherern Terrain
Hier fand sich dann auch schnell eine Aufladestation für die zu Ende gehenden Trinkvorräte
Viel Jagdglück war dieser Kreuzspinne heute noch beschienen
Durchs Tschambreutal marschieren wir weiter Richtung Tromenier
Der markierte Weg führt zuerst links und dann rechts des kleinen Bächleins im Talboden bergab
Der weitere Abstieg überzeugt durch schöne Blicke hinab ins Montafon
Laut Karte hatte es den Anschein, dass oberhalb der Jagdhütte beim Aussichtspunkt ein Weg hinab zum Vermuntstausee führt
Wie sich jedoch bald herausstellte, war dem leider nicht so, denn vom Aussichtspunkt
konnte man zwar den Vermuntstausee erkennen, statt einem Weg gings jedoch über 300 Meter senkrecht hinab
Etwas gefrustet marschierten wir daher hinab zur Bergstation Tromenier.
Die Europatreppe, welche auf kürzestem Weg nun hinab ins Tal führen würde, war wegen Bauarbeiten gesperrt
Irgendwie kamen wir dann doch ins Tal und
gönnten uns nach wohl über 2000 Meter Abstieg im Gasthaus Backstuba ein verdientes Gordon Bleu
Die Pächter des Gasthaus erklärten sich ohne Nachzufragen bereit,
uns hoch zum Vermuntstausee zu fahren, was uns einen Haufen Zeit und Geld ersparte.
Nochmals einen mehr als herzlichen Dank an dieser Stelle.
Wer in Partennen eine Einkehr oder Übernachten suchen sollte, empfehlen wir gerne:
www.backstuba.at