Hochtour
Parrotspitze 4.432m - Signalkuppe 4.554m
Zumsteinspitze 4.563m - Ludwigshöhe 4.341m

Datum:21.08.2016
Region:Monte Rosa - SChweiz
Höhenmeter:1.200m
Tourengänger:Gerhard, Christian, Gäby, Martin, Matthias, Moritz
Routenbeschreibung:Von der Gniffeti Hütte in nordöstlicher Richtung über den Gletscherboden (Spalten!) und dann westlich der Vincentpyramide stetig ansteigend hinauf in Richtung Lisjoch. Von der Aufstiegsspur zur Signalkuppe östlich abzweigend zum Seserjoch und dann über den schmalen Nordostgrat zum Gipfel der Parrotspitze. Von dort wieder hinab und hinauf zum Gipfelhaus der Signalkuppe, das höchstgelegene Bauwerk Europas. Dieses bietet bei unsicherem Wetter einen warmen Zufluchtsort mit medizinscher Betreuung. Nach Einkehr der im Jahr 1893 errichteten Capanna Marghérita gehts in wenigen Minuten hinab in ein Joch (Achtung kaum erkennbare Riesenwechte) und in nordwestlicher Richtung über einen kleine Grat zum Gipfel. Beim Rückmarsch zur Hütte noch die Ludwigshöhe, ein überfirnter Buckel im Südwesten der Parrotspitze überschritten. Insbesondere vor der Hütte bei fortgeschrittener Tageszeit nochmals erhöhte Vorsicht vor den zahlreichen Spalten!
Angetroffene Verhältnisse:Traumhafte Tour auf vier leichte, jedoch hohe Viertausender (PD). Gefahr von Spalten und Wechten!

 

Um 05:30, Frühstück gibts bereits ab 04:30, versammelten wir uns zum Abmarsch auf der Terrasse der Gnifetti Hütte.
Nachdem man auf der Höhe ohne Akklimatisation kaum schlafen kann, kommt man auch gut aus den Federn

Hektische Betriebsamkeit zur frühen Morgenstund

Nachdem jeder seine Steigeisen montiert hat und die Seilschaften gebildet sind kann es schließlich losgehen

Allein ist man vor allem zu Beginn hier nicht unterwegs,
aber die Gruppen verteilen sich bald auf die zahlreichen Gipfelziele

Der König der Alpen, der Mont Blanc, im Morgenlicht

Im Gegensatz zu dieser 4-er Gruppe lassen wir den ersten Viertausender, die Vincentpyramide, rechts von uns liegen

Aufgrund der Spaltengefahr, welche zwar mit zunehmender Höhe etwas abnimmt, ist ein Anseilen empfehlenswert

Eindrücklich zeigt sich die ausgesetzte Aufstiegsroute auf den Liskamm Ost,
dessen Überschreitung ein alpiner Leckerbissen der Sonderklasse ist,
aber aufgrund von heiklen Wechten zu Recht als "Menschenfresser" berüchtigt ist

Kurze Pause am Lisjoch.
Neben Martin und Gerhard präsentiert sich im Hintergrund die Dafourspitze und rechts davon die Zumsteinspitze

Von der Aufstiegsspur zur Signalkuppe zweigen wir in östlicher Richtung zu unserem ersten Ziel, die Parrotspitze, ab

Über einen eleganten Firngrat mit einem Anflug von Luftigkeit gehts steil empor

Leider fegte uns der kalte Wind fast vom Gipfel, weshalb nicht viel Zeit für eine ausgiebige Gipfelrast blieb

Schöner Blick zum Schwarzhorn mit seiner knapp 50° steilen Gipfelflanke

Der Ausblick von dieser Höhe ist überwältigend

Im Norden zeigen sich bereits unsere nächsten drei Ziele:
Die Signalkuppe in der Bildmitte, links davon die Zumsteinspitze und rechts die Ludwigshöhe

Zuerst jedoch wieder den gut ausgetretenen Firnhang hinab

Gut gelaunt gehts unterhalb der Ludwigshöhe weiter Richtung Signalkuppe, auf der das höchstgelegene Bauwerk Europas trohnt

Der Liskamm Ost blieb zu unserer Überraschung bis kurz nach Mittag unbestiegen.
Erst danach stieg eine Zweierseilschaft auf den Gipfel.

Nächstes Ziel voraus

Die Ludwigshöhe im Hintergrund wurde erstmals durch den Landvermesser
Ludwig van Welden im Jahr 1822 bestiegen, daher auch der Name.

Dreiergruppe im Abstieg von der bereits absolvierten Parrotspitze

Der Schlussanstieg zur Signalkuppe ist zwar steil und anstrengend, dafür aber einfach

Martin auf den letzten Metern

Freude am Gipfel, nachdem wir nahezu zeitgleich mit unserer anderen Seilschaft eintrafen,
welche ein andere Route genommen hatten

Wohl einer der aussichtsreichsten Balkone auf Mutter Erden

Wie aus einem Flugzeug reicht der Blick weit über die tief liegenden Bergspitzen hinaus

Herrliche Wolkenstimmung

Messerscharfe Grate finden sich hier auch in den unteren Etagen

In der ursprünglich im Jahr 1893 als Forschungsstation errichteten Hütte lässt es sich angenehm speisen.
Die Hütte wurde 1980 durch einen zweistöckigen, mit Kupferblech als Blitzschutz beschlagenen Holzkasten ersetzt
und bietet im Sommer bis zu 70 Bergsteigern Schlafplätze

Vom unserem Mittagstisch haben wir einen direkten Blick auf das Wahrzeichen der Schweiz

Nach erfolgter Stärkung marschieren wir hinüber zu unserem nächsten Ziel: Die 4.563m hohe Zumsteinspitze

Der Aufstieg erfolgt über einen scharfen, auf einigen Metern bis zu 40° steilen Grat,
welcher insbesondere im Abstieg vorsichtiges Steigen erfordert.
Achtung jedenfalls auch auf die schlecht erkennbare Wechte im Hintergrund!

Eine Woche nach unserer Tour stürzte hier durch Wechtenbruch auf tragische Weise eine Dreierseilschaft 800 Meter in die Tiefe.
Daher beim Übergang von der Signalkuppe zur Zumsteinspitze nicht zu nahe am Rand marschieren, auch wenn eine Spur verläuft.

Nach kurzer leichter Kletterei zum Schluss erreichen wir den fantastischen Aussichtsgipfel

So zeigt sich im Westen eindrücklich das Matterhorn und Dent Blanche

Nördlich zeigt sich die Spitze des Nordend, der dritthöchste Alpengipfel

Nach dem Abstieg über den schmalen Grat wollen wir zum Abschluss
noch die Ludwigshöhe von links nach rechts überschreiten

Mit langsam aber sicher schweren Beinen kämpfen wir uns mühsam den Firngrat empor

Oben angelangt zeigt sich nochmals der Liskamm sowie am Horizont der Mont Blanc

Vorsicht ist auch hier vor Wechtenabbrüchen geboten. Im Hintergrund die Signalkuppe.

Über einen wunderschönen Firngrat mit tollem Ausblick gehts wieder die Ludwigshöhe bergab

Zum Ende dann kurze, einfache Kletterei mit schönem Tiefblick

Über die Gletscherautobahn marschieren wir wieder zurück zum Ausgangspunkt

Den sparen wir uns für ein ander mal auf

Vor der Hütte nochmals Vorsicht auf die heikle Spaltenzone

Danach steht einem ungetrübten Relaxen bei einem Bierchen auf der Sonnenterrasse nichts mehr im Wege

Christian mit Sexy-Kopfbedeckung

Mit der Bahn erreichen wir nach erlebnisreicher Tour und mit einigen Erfahrungen reicher wieder den Talort Alagna.
Einen herzlichen Dank an dieser Stellen an Martin für die Organisation.

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