Bergtour
Künzelturm 2.165m

Datum:10.09.2016
Region:Vorarlberg - Bregenzerwald
Höhenmeter:ca. 1.200m
Tourengänger:Gerhard und Christian
Routenbeschreibung:Vom Parkplatz Landsteg an der Hochtannbergpassstrasse zwischen Schoppernau und Schröcken kurz hinab und nach Überquerung der Bregenzerache bei der ersten Kehre des Forstweges rechts abzweigen. Über einen kleinen Steig geht es gemütlich hinauf zur Schiedlenalpe. Von dort über die steilen, nordexponierten Grashänge empor und zum Schluss rechts auf eine Schulter in das Kar unterhalb der Nordwände der Hohen Künzel queren. Über dieses, eine Runse durchsteigend, hinauf bis zum obersten Boden des Kares unterhalb des Künzeljoches. Am markanten Künzelturm vorbei und dahinter links hinauf durch äußerst steiles Gras- und Schrofengelände (II) in ein Joch mit einem markanten Felszapfen. Von dort einen steilen Grashang querend zum Westgrat des Künzelturms. Über diesen exponiert in leichter Kraxelei zum Gipfel (brüchig!). Abstieg entweder wieder über den Grat oder die daneben steil hinab führende Grasflanke. Über die Gautalpe/Schalzbachalpe hinab zur Bushaltestelle an der Landesstrasse. Von dort entweder ungemütlich zu Fuss über die viel befahrene Landstrasse zurück nach Landsteg (ca. 4km) oder auf den Bus warten, der etwa alle 3/4h fährt.

 

Kurz nach dem Start beim Parkplatz Landsteg im Bregenzerwald durften wir bereits notgedrungen eine erste Pause einlegen,
denn dieser wilden Armada von Kühen stellt man sich besser nicht in den Weg

Nach der ersten Kehre des Weges zur Biberacher Hütte zweigen wir rechts ab, und folgen dem kleinen Steig hinauf zur Schiedlenalpe

Schön abwechslungsreich führt dieser in gemütlicher Steigung empor

Die ruhig gelegene Alpe ist bald erreicht

Nach Studium des AV-Führers war schnell klar, dass es wohl nur links über die freien Grashänge weiter empor gehen konnte

Christian voller Elan, denn die geplante Tour auf die Niedere Künzel stand schon lange auf dem Programm.
Das daraus heute nichts wurde, ahnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht

Steil und recht mühsam kämpfen wir uns den steilen Hang empor

Blümle

Der Aufstieg erfolgt bis etwas unterhalb der mit Latschen und vereinzelten Tannen bewachsenen Felsen

Die Kreuzspinne verbringen ihr Leben alleine und treffen nur bei der Paarung auf Artgenossen.
Die Weibchen werden meist viel älter, da die Männchen häufig von den größeren Weibchen nach dem Paarungsakt gefressen werden

Oben angelangt, queren wir recht mühsam hinüber zu einer ausgeprägten Geländeschulter

Die Querung hat so ihre Tücken und Fallen

Der markante, einsame Baum an der Baumgrenze

Nach der Querung oberhalb des steilen Grashangs erreichen wir das Kar,
welches von den wilden Nordwänden der Hohen Künzel überragt wird

Die tief eingeschnittene Runse, welche sich kurz darauf einem in den Weg stellt,
muss etwas mühsam durchschritten werden

Noch war uns nicht ganz klar, welches nun die Niedere Künzel sein sollte,
aber laut AV-Führer geht es zuerst mal bis zum obersten Boden unterhalb des Kanzeljochs

Klassiker

Letzte Möglichkeit seine Trinkwasservorräte aufzutanken

Der Marsch durch das lange Kar zieht sich

Laut Beschreibung müsste es hier nun bald nach NW über eine steile Halde in die Gratlücke des Gipfelkammes gehen

Die Hang hinter dem markantem Felsturm sieht steil und mit viel Phantasie auch nach Gratlücke aus,
und wenn man wie wir SW mit NW verwechselt, dann kann es eigentlich nur da rauf gehen

Von der anfänglichen, bald schon ausgesetzten Kletterei im brüchigen Fels stand zwar nichts,
aber nachdem es in NW sonst keine Aufstiegsmöglichkeit gibt, mussten wir hier richtig sein

Spätestens zu diesem Zeitpunkt ahnten wir, dass hier wohl was nicht stimmen konnte,
denn unterhalb der vermeintlichen Gratlücke wurde es dann etwas mehr als nur steil

Da wir uns nun aber schon mal so weit nach oben gewagt hatten,
kämpften wir uns auch noch die letzten Meter an Grasbüschel klammernd empor

Erleichterung am Joch mit dem markanten Felszapfen,
denn auf der anderen Seite kämen wir zumindest in einem etwas weniger steilen Terrain wieder hinab

Ganz geschlagen gaben wir uns jedoch nicht,
und wir wagten uns nochmals ins ausgesetzte Terrain, um die Rückseite des Felszapfens zu erkunden

Zu unserer Freude erreichten wir nach kurzer Querung einen langen, felsdurchsetzten Grat, welcher hinauf zum Felssturm führte.
Kurz keimte daher die Hoffnung auf, dass wir möglicherweise ja doch richtig waren

Oben angelangt war uns nach Studium der Karte bald klar, dass...

...man von unserem Felsturm einen herrlichen Blick hinüber zur Niederen Künzel genießt

Nachdem wir dann aber feststellten, dass wir doch einen Berg mit Namen erreicht hatten,
war die Stimmung wieder prächtig

Schöner Blick zum schönen Schöneberg

Blick hinab zur Schiedlenalpe mit der Aufstiegsroute durch das Kar

All zu potschat sollte man sich im Abstieg nicht anstellen...

...denn der steile Grat oder alternativ der daneben hinab führende Grashang erfordern nochmals volle Konzentration

In sicheren Terrain angelangt genehmigten wir uns nochmals ein feines Möhrle

Nach einer netten Begegnung mit einem freundlichen Jäger machten wir uns wieder hinab Richtung Ausgangspunkt

Schön zeigt sich hier nochmals die Aufstiegsroute zum Künzelturm: Vom Joch rechts des kleinen Felszapfens,
welches wir von der Rückseite erreicht haben, rechts den steilen, schattigen Hang querend
auf den Grat und über ihn hinauf auf den Gipfel

Niemand zu Hause?

Der Kreis der potentiellen Tätern wird sich für dieses Delikt in Grenzen halten
Zumindest ist uns noch keiner mit einer gestohlenen Latsche begegenet

Die drei Künzels in ihrer Pracht: Niedere Künzel, Künzelturm und die Hohe Künzel

Der weitere Abstieg führt vorbei an der Schalzbachalpe...

...und an dieser idyllischen Kapelle vorbei hinab zur Bushaltestelle. Nachdem wir keine dreiviertel Stunde auf den nächsten Bus warten wollten,
marschierten wir die 4km die Strasse entlang hinauf nach Landsteg. Der Bus war dann natürlich zum selben Zeitpunkt wie wir am Ziel.
Die ersparten Euros des Bustickets haben wir dann wie gewohnt in den Getränkeautomaten der Shell-Tankstelle in Au investiert

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