Bergtour Gamsfreiheit 2.211m |
Datum: | 27.10.2024 |
Region: | Lechquellengebirge - Vorarlberg |
Höhenmeter: | 2.000m |
Tourengänger: | Gerhard, Maureen und Michael |
Routenbeschreibung: | Von Braz (Ortsteil Lötsch) über den Hinterbirgweg zum Joch mit Blick auf die Elsalpe. Hier nicht absteigen, sondern ohne großen Höhenverlust auf einem unmarkierten, aber gut sichtbaren Weg in Richtung zum offiziellen Weg zur Gamsfreiheit. Abstieg über Elsfürkele hinab zu den Hütten auf Höhe des Katzenköpfle. Weiter entlang der Gratkante oberhalb des Rungellner Waldes und dann hinab nach Bludenz |
Ein interessanter Beitrag auf bergtour.ch brachte uns auf die Idee,
die Gamsfreiheit über den neu sanierten Hinterbirgweg von Braz aus zu besteigen
Allerdings erfordert die Tour einiges an Kondition, denn allein der Weg zur Elsalpe ist mit über 4 Stunden Gehzeit angegeben
Bei der dichten Nebelsuppe im Tal verpasst man jedenfalls nicht viel, womit jede Stunde in den sonnigen Bergen umso lohnender wird
Der Herbst bleibt unübertroffen die schönste Wanderzeit
Natürliche Wiederverwertung
Von Außerbraz führt der seit 2020 vom Alpenverein aufwendig sanierte Weg anfänglich über dem Partellstobel
durch den schattigen Wald über Lötsch zur Jagdhütte Altoffa
Der erste Abschnitt führt die meiste Zeit auf engen Pfaden durch lichten Nadelwald
Durchgehend steiler Aufstieg, bei dem eine Fotopause zum Verschnaufen gerade recht kommt.
Der Weg ist gut begehbar, wobei einige wenige Stellen aufgrund der Steilheit der Hänge eine gute Trittsicherheit erfordern
Zum Glück war der Baumstumpfnicht allzu morsch, wobei Michi ein paar zusätzliche Höhenmeter
eines allfälligen Wiederaufstieges von uns drei am wenigstens abverlangen würde
Abwechslungsreich gehts mit Blick zu den steilen Abbrüchen der Gamsfreiheit hinauf
Nach gut einer Stunde Gehzeit erreicht man dann die eindrucksvollen Drei Türme aus Brekziengestein
Unterhalb des Bergstockes der Gamsfreiheit breitet sich im Südwesthang ein gewaltiger Schuttkegel aus, den es sicher zu umgehen gilt
Dazu müssen wir erst mühsam 150 hm über Geröll wieder steil absteigen
um dahinter ebenso steil wieder aufwärts an den Drei Türmen vorbei bis zum Elser Sattel aufsteigen
Hinab gehts nun in die Runse
Auf der gegenüberliegenden Seite gehts durch den Schutt wieder bergauf
(wirkt auf den Foto ausgesetzter als es tatsächlich ist)
Atemberaubende Landschaft
Mittendrinnen gehts zwischenzeitlich wieder kurz durch dichten Wald
Bizarre Gesteinsformationen
Auch die Rückseite der Drei Türme kann sich sehen lassen
Am Fuße der eindrücklichen Felstürme quert der Weg ein enormes Schuttfeld,
welches von den Felsabbrüchen unterhalb der Gamsfreiheit gespeist wird
Die Drei Türme entstanden nach der letzten Eiszeit im Verlauf der letzten 15.000 Jahre
Dabei handelt es sich, im Alpenraum in dieser Größe, um einmalig geologische Formationen
Der höchste der drei Türme ist über 80 m hoch
Steiler Aufstieg zu einem Joch, welcher der Endpunkt des eindrücklichen Hinterbirgweges bildet
Wer genug Ausdauer hat, um den Gleitschirm nach oben zu tragen,
kann sich die 2000 Meter mühsamen Abstieg ersparen, vorausgesetzt, man beherrscht das Fliegen auch
Ohne großen Höhenverlust gehts vom Jöchle über einen unmarkierten, jedoch gut sichtbaren Weg zum offiziellen Weg zur Gamsfreiheit
Noch haben wir ein gutes Stück vor uns
Letzte aussichtsreiche Meter zum Ziel
Auf dem Gipfel der Gamsfreiheit. Der Name hat den Ursprung in seinen südlichen Schrofenflanken, welche so steil sind,
dass eine geschossene Gams abstürzen würde, weshalb sie von den Jägern dort nicht geschossen werden
Schöner Blick hinab ins Klostertal
Hier hinab würden die Gämsen stürzen und wohl keine Jäger würde sie dort mehr finden
Vim Gipfel steigen wir hinab zur Elsalpe
Von der Elsalpe wäre auch ein Abstieg über den Tiefenseesattel zur Bergstation Muttersberg möglich
Wir entscheiden uns aber für den Abstieg nach Bludenz und wandern somit noch ein letztes Mal aufwärts zum Elser Fürkele
Der Weg hinauf führt über Alpwiesen und durch Latschen, der Weg hinab geht über eine Geröllhalde,
in die mit viel Mühe hölzerne Treppenstufen gebaut wurden
Unten angelangt erreichen wir die Hütten der Oberen Furkla
Auch der Abstieg hat landschaftlich seinen Reiz, wobei mit der Zeit nun die Beine langsam schwer werden
Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu, und wir haben noch ein Stück des Weges vor uns
Nach einem längeren Stück entlang des Grates oberhalb des Rungelinger Waldes finden wir schlussendlich einen Abstiegsroute hinab nach Bludenz
Schlussendlich schließen könnten wir den Worten vom Autor des Berichtes auf bergtour.ch folgen, der anmerkte, dass zum Schluss nicht mehr der Weg das Ziel sei,
sondern das Ziel das Ziel. Auch wir hatten nach über 2000 Höhenmeter die Flasche leer, waren aber restlos begeistert von dieser herrlichen Tour.
Ein besonderer Dank gilt hierfür der Wegebautruppe des Alpenvereins Vorarlberg für die hervorragende Arbeit,
sowie die wertvolle Mithilfe von vielen ehrenamtlichen Helfer:innen, die an der Sanierung des Weges mitgearbeitet haben